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Im Herzen des Naturpark Altmühltal.

Die drei Burgställe von Emmendorf

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frei zugänglich

Die aus Mittelalter stammende Bezeichnung „Burgstall“ bedeutet heute in Archäologie und Burgenkunde die „Burgstelle“: ein Platz, auf dem einst eine Burg gestanden hat. Auf drei besonders markanten Felsnasen über dem Ort Unteremmendorf erhoben sich früher kleine Burgen, die im Wesenlichen nur aus einem ummauerten turmartigen Gebäude bestanden und jeweils durch einen in den Fels gehauenen Halb- oder Viertelkreisgraben gegen das Hinterland gesichert waren.Von den Burgen war der gesamte Altmühlbogen von Kinding bis Beilngries einsehbar. Die Namen der Burgen sind urkundlich nicht überliefert. Sie werden nun „Hubertusfelsen“, „Torfelsen“ und „Saufelsen“ genannt.

Die älteste war sicher die mittlere, der „Torfelsen“. Der alte Burgzugang führte vermutlich über das natürlich gewachsene Felsentor. Eine 25 Meter tiefe, begehbare Höhle im Felsen unter diesem Burgstall war wohl in die Burganlage einbezogen, ebenso eine weitere Höhle 15 Meter weiter westlich.

Auf dem Weg zum ca. 200 Meter östlich gelegenen „Saufelsen“ bemerkt man etwa 40 Meter vor dem Halsgraben des Burgstalls rechts einen Gaben mit Außenwall, der an etwas abfallendem Gelände verläuft und nach ungefähr 60 Meter Länge unvermittelt an einem Wasserloch endet. Es handelt sich dabei um einen geschützten Weg zur Wasserstelle. Der Burgstall ist nahezu quadratisch und an der Ostfront sind noch Fundamentreste des Berings sichtbar. Den Graben schloss nach Osten eine jetzt verstürzte Mauer ab.

Der ca. 1000 Meter westlich vom „Torfelsen“ gelegene „Hubertusfelsen“ trug wohl die jüngste der drei Burgen. In der südlichen und höheren Hälfte des Burgstalls ist der Standort des Turms unschwer zu erkennen.

Geschichte

Nach Emmendorf nannte sich ein bischöfliches Ministerialengeschlecht, das 1119 mit Konrad von Emmendorf erstmals erwähnt wird. Ein anderer Konrad von Emmendorf ist 1186 - 1206 als bischöflicher Kämmerer bezeugt. 1299 - 1321 war Euphemia von Emmendorf Äbtissin des Klosters St. Walburg in Eichstätt, 1361 Albrecht Emmendorfer Vogt zu Rain (am Lech) und 1383 - 1387 Friedrich Emmendorfer Vogt auf St. Willibaldsberg (= Willibaldsburg in Eichstätt). 1422 setzte Herzog Ludwig der Bärtige von Ingolstadt auf dem eroberten Schloss Wackerstein Friedrich Emmendorfer als Pfleger ein. Die drei Burgsitze gehen auf mehrere Linien der Emmendorfer zurück, die auch verschiedene Wappen führten. Noch 1444 saßen die Emmendorfer als Edelleute im Gericht Hirschberg, aber schon 1451 hatten ihre Besitzungen, die sie vom Hochstift Eichstätt als Lehen besaßen, die Absberger zu Rumburg (bei Enkering) inne. Das Geschlecht der Emmendorfer scheint in dieser Zeit erloschen zu sein, und ihre Burgen verfielen.

Lage

Von Unteremmendorf führt ein markierter Steig (Altmühltal-Panoramaweg) den Hang hinauf zum Felsentor, bei dem ein Burgstall liegt; er ist auch über einen Wanderweg von Irlahüll aus zu erreichen. An der Hangkante ca. 200 Meter östlich beim „Saufelsen“ und ca. 1000 Meter westlich beim „Hubertusfelsen“ findet man je einen weiteren Burgstall.


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Burgstall "Torfelsen" über Unteremmendorf
Wanderer am Felsentor bei UnteremmendorfFelsentor UnteremmendorfFelsentor bei UnteremmendorfBurgenweg Kinding - Blick ins Tal