Mit dem Modellvorhaben „LandVersorgt" unterstützt das BMEL im Rahmen des Aktionsbündnisses Leben auf dem Land beispielhafte, innovative Projekte, die geeignet sind, die Nahversorgung in den ländlichen Räumen zu verbessern und damit einen Beitrag zur Sicherung von Teilhabe und Daseinsvorsorge zu leisten. Deutschlandweit hatten sich 59 Kleinstädte und Gemeinden beworben, insgesamt 15 von ihnen werden bei der Entwicklung ihrer Konzepte unterstützt. Die Fördermaßnahme wird durch den Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) begleitet.
Im Rahmen der digitalen Bescheidübergabe erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner: „Für die Lebensqualität auf dem Land ist auch entscheidend, dass man ohne große Wege erreicht, was man zum täglichen Leben braucht. Sehr gern unterstütze ich deshalb die vielen tollen Ansätze, mit denen die Kommunen neue Wege bei der Nahversorgung gehen wollen.“ Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, hofft, dass die in diesem Rahmen geförderten Ideen auch andere Kommunen zum Nachahmen anregen.
Rita Böhm, Bürgermeisterin des Marktes Kinding, der stellvertretend für die übrigen Altmühl-Jura Gemeinden die Projektträgerschaft übernommen hat, stellte die Inhalte des Projekts vor: „Mit dem Projekt „Altmühl-Jura Regional Digital“ sollen die örtlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung einer regionalen Online-Bestellplattform mit einem an unsere Gegebenheiten und Bedürfnisse angepassten Logistiksystem geprüft werden. Dabei sollen die möglichen Lieferketten aufbauend auf der in unserer Region bereits vorhandenen und gut angenommenen Struktur aus Dorfläden, Wochenmärkten und Direktvermarktern entwickelt werden. „Aus der Region für die Region“ lautete die Maxime, unter der das Projekt entwickelt wurde.“
Der Markt Kinding hat sich bei der Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie zum „Alten Bahnhof Kinding“ auch mit der Idee eines stationären Regionalladens auseinandergesetzt. Mit dem Projekt „Altmühl-Jura Regional Digital“ kann nun zusätzlich im regionalen Kontext untersucht werden, ob ein solches Vorhaben am Standort Kinding oder auch an anderer Stelle in der Region erfolgversprechend wäre. Zur Klärung dieser komplexen Fragestellungen soll ein darauf spezialisiertes Regionalberatungsbüro beauftragt werden.
Andreas Brigl, der Vorsitzende von Altmühl-Jura und Bürgermeister des Marktes Titting, zeigt sich sehr erfreut, dass das von der Geschäftsstelle in Zusammenarbeit mit dem Markt Kinding ausgearbeitete Konzept ausgewählt wurde und der Bund hier aktiv die Entwicklung des ländlichen Raums unterstützt: „Damit haben wir die Chance, die Altmühl-Jura-Gemeinden zusammen mit den Bürgern und wichtigen regionalen Partnern im Rahmen der Projektvorgaben zielorientiert und nachhaltig zu stärken.“
Ein Blick in den straffen Zeitplan des Projekts zeigt, dass von Juni bis September eine breit angelegte Befragung von Bürgern und regionalen Produzenten geplant ist. Hierbei hoffen die Bürgermeister*innen der Altmühl-Jura Gemeinden auf eine große Beteiligungsbereitschaft der Bevölkerung. Denn je umfangreicher die gewonnene Datenmenge ist, desto passgenauer kann das spätere Konzept ausgearbeitet werden. Die Präsentation des Abschlussberichts soll Ende des Jahres stattfinden.
Bei einer für Anfang April geplanten Projektvorstellung, die aufgrund von Corona-Beschränkungen möglicherweise als Online-Veranstaltung durchgeführt wird, sollen das ausführende Beratungsbüro und die konkreten Projektinhalte vorgestellt werden.