Die LimesGemeinden Altmannstein, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Titting und Walting, das Römer und Bajuwaren Museum Kipfenberg und der Naturpark Altmühltal feierten ihr gemeinsames Erbe mit einer Festwoche vom 12. Juli 2025 bis 20. Juli 2025. Der Auftakt der Festwoche begann mit einem einmaligen Konzert sowie einem Festvortrag am Samstag, den 12. Juli in der Aula der Grundschule Kinding. Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm begrüßte dazu den Festredner Dr. Markus Gschwind, Koordinator Archäologisches Welterbe Bayern am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Unter dem Motto „Signalgebung am Limes – Lebens- und Klangwelten am Limes“ erläuterte der promovierte Archäologe, dass die Musik im alten Rom vielfältig war und wesentlich zur kulturellen und gesellschaftlichen Vielfalt des Reiches beitrug. Die Musik spielte sowohl im religiösen als auch im weltlichen Bereich eine wichtige Rolle.
Mit Justus Willberg (Weißenburg) und Hagen Pätzold (Frankfurt) begleiteten den Vortrag zwei Meister der antiken Musik, die zu den weltweit führenden Interpreten für die Musik der römischen Antike gelten. Sie waren mit ihren beeindruckenden Nachbauten antiker Musikinstrumente nach Kinding gereist, um den Zuhörern die Musik der Römer vorzuspielen. Im alten Rom gab es eine Vielzahl von Musikinstrumenten, die in verschiedenen Bereichen des Lebens eingesetzt wurden, darunter im Militär, Religion, Theater und für private Feste.
Zu den bekanntesten gehörten Blasinstrumenten wie die Tuba, das Cornu sowie Saiteninstrumente wie die Lyra und die Kithara. Die Musiker spielten sehr eindrückliche, lautstarke militärische Signale auf der Tuba, einer langen, gerade Trompete aus Bronze, und dem Cornu, einem gebogenen Blechblasinstrument. Daneben wurden auch Weisen auf der Tibia, einem der Oboe ähnlichem Doppelrohrblasinstruments, und der Panflöte vorgespielt.
Einen eher poetischen Klang brachten Petzold und Willberg auf den Saiteninstrumenten Lyra, einer kleinen, tragbare Leier, sowie auf der größeren und aufwendig verzierten Kithara hervor. Beide Instrumenten wurden von Poeten und Sängern zur Begleitung ihrer Gesänge verwendet. Dies führten die beiden Musiker eindrucksvoll vor und animierten das Publikum zum Mitsingen.
Zu den interessierten Ehrengästen im Publikum gehörten Landrat Alexander Anetsberger, Christian Wagner, Vorsitzender der LimesGemeinden, Kreisheimatpfleger Karl Heinz Rieder, Benjamin Hübel, Naturparkt Altmühltal, Schulleiterin Stephanie Meyer, Kindinger Markt- und Gemeinderäte, die Leiterin des Römer und Bajuwaren Museums Burg Kipfenberg Claudia Stougard, die Limeskönigin Sandra Schoberer und die Haunstetter Hopfenkönigin Isabella Netter. Landrat Anetsberger gratulierte zum Jubiläum des Welterbe Limes und würdigte in seinem Grußwort das Engagement der vielen Akteure, das UNESCO Welterbe im Landkreis Eichstätt und darüber hinaus zu schützen und für Bürger und Gäste sichtbar und erlebbar zu machen.
Den Besuchern wurde auf beeindruckende Weise vorgeführt, wie vielfältig die Musik im „alten Rom“ war, was sie mit festem Applaus belohnten. Bürgermeisterin Rita Böhm bedankte sich herzlich bei Markus Gschwind, Justus Willberg und Hagen Pätzold für das außergewöhnliche und wunderbare Erlebnis der Musik der römischen Antike.
Foto: Die Besucher erlebten zum Auftakt der Festwoche „20 Jahre UNESCO Welterbe Limes“ ein außergewöhnliches Konzert mit Festvortrag von Dr. Markus Gschwind (6. v. links), Justus Willberg (5. v. links) und Hagen Pätzold (2. v. links). Alexander Anetsberger (links) würdigte das Jubiläum mit einem Grußwort.