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Im Herzen des Naturpark Altmühltal.

Ignaz-Günther-Museum

Das Museum wurde 1997 von der Marktgemeinde Altmannstein zu Ehren ihres großen Sohnes, des berühmten Bildhauers Ignaz Günther, eingerichtet. Mit einbezogen sind die Vorfahren Günthers, deren künstlerisches Erbe ebenso gewürdigt wird.

Öffnungszeiten: geschlossen, öffnet am 2. Juni

28. Mai bis 17. September
Sonntag: 10:30 bis 12:00 Uhr

Gäste bitte im Marktmuseum anmelden!

Die Altmannsteiner Familie Günther stammt ursprünglich aus Südtirol, wo die „Ginharts“ bis ins 14. Jahrhundert nachweisbar sind. Der 1644 in Brixen geborene Simon Günther (der Urgroßvater Ignaz Günthers) wanderte um 1670 ins Altmühltal aus und ließ sich in Altmühlmünster als Schreiber der dortigen Hofmarkskanzlei mit Nebentätigkeiten als Lehrer und Mesner nieder. Er verstarb 1727 ebendort.

Der Großvater Johann Leonhard Günther (1673 bis 1738) erlernte das Schreinerhandwerk und heiratete 1697 die Altmannsteiner Bürgerstochter Maria Susanna Redl. Er wurde hier als Schreiner ansässig und betätigte sich auch als Krämer. Als Ratsherr saß er im kurfürstlichen Marktmagistrat. Dessen Sohn Johann Georg Günther d. Ä. (1704 bis 1783) wurde zu einem sehr angesehenen Bürger, der mehrere Jahre (1739 bis 1744) dem Markt als Bürgermeister vorstand. Er arbeitete nicht nur als Schreiner, sondern war überwiegend als Bildhauer und gelegentlich auch als Fassmaler tätig. Johann Georg Günther war in erster Ehe mit Anna Maria Reichl aus Altmannstein und in zweiter Ehe mit Maria Anna Frey aus Feldkirchen bei Ingolstadt verheiratet (sechs und acht Kinder).

Franz Ignaz Günther wurde am 22.11.1725 als zweites Kind aus erster Ehe geboren. Die ersten handwerklichen Fähigkeiten erlernte er von 1739 bis 1743 in der väterlichen Werkstätte. 1743 wurde er in die Werkstatt des Münchner Hofbildhauers Johann Baptist Straub aufgenommen. Die Wandergesellenjahre führten ihn nach Salzburg (1750), Mannheim (1751) und Olmütz in Mähren (1752). Die Kunstakademie in Wien absolvierte Günther vom 10. Mai bis 10. November 1753 mit Auszeichnung (Goldmedaille).

1754 erfolgte die Rückkehr nach München und die Ernennung zum „Hofbefreyten Bildhauer“. 1757 heiratete er die Silberhändlerstochter Maria Magdalena Hollmayr aus Huglfing bei Weilheim. Der Ehe entsprossen neun Kinder. 1761 wurde ein Anwesen am Oberen Anger in München erworben. Am 26. Juni 1775 starb Ignaz Günther in München.

Ignaz Günther erhielt schon in der Werkstatt des Vaters eine solide bildhauerische Grundausbildung. Die siebenjährige Tätigkeit im Atelier des Hofbildhauers Johann Baptist Straub ließ ihn künstlerisch reifen: Sein individueller Stil trat immer deutlicher hervor. Die Begegnung mit dem kurpfälzischen Hofbildhauer Paul Egell in Mannheim (1751), dessen Formgefühl Günther eingehend studierte, war ein weiterer Markstein in seiner Entwicklung. Auf der kaiserlichen Akademie in Wien vervollkommnete er sich neben der Bildhauerei mit dem Zeichnen von Architekturen. Hier erwarb er auch das „Erste Premium der Bildhauerei“. Ignaz Günther ließ sich 1754 in München nieder.

Er war inzwischen zum Meister gereift. Kirchen und Klöster vergaben nun große Aufträge an ihn und auch Arbeiten profaner Art wurden ihm zuteil: Jedoch überwiegt die Anzahl der sakralen Werke. Die Skulpturen und Altäre in Altenhohenau, München, Mallersdorf, Neustift, Rott am Inn, Weyarn, Nenningen oder anderen Orten sind Höhepunkte seines Schaffens. Die Bedeutung Ignaz Günthers liegt insbesondere in der virtuosen Gestaltung seiner Figuren, denen er feinste seelische Empfindungen und verinnerlichten Ausdruck verlieh. Die Nachwelt verehrt Ignaz Günther als einen Künstler von europäischem Rang.

Nach mehrjähriger Bauzeit wurde das historische Gebäude, in dem sich das Museum befindet, unter Mitwirkung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege wiederhergestellt und die Museumsräume im Erdgeschoss, in der ehemaligen Werkstätte des Vaters von Ignaz Günther, untergebracht. Bei der Museumsgestaltung war u. a. das Bayerische Nationalmuseum maßgeblich beteiligt. Die ausgestellten Exponate stammen sowohl von Ignaz Günther selbst als auch vom Vater Johann Georg Günther und dem Großvater Leonhard Günther. Texttafeln mit Grafiken informieren den Besucher über die Günther-Familie. Einige bibliophile Kostbarkeiten und großformatige Farbfotos bereichern die Sammlung.

Weitere Werke in der Marktgemeinde:

  • Kruzifix von Ignaz Günther, Gegeißelter Christus und Epitaphien von Johann Georg Günther in der Heilig-Kreuz-Kirche in Altmannstein
  • „Guter Hirte“ von Ignaz Günther in der St. Leodegar-Kirche in Mendorf
  • Kanzel mit vier Medaillons von Georg Günther in der St. Georg-Kirche in Schamhaupten
  • Vortragskreuz, Heiliger Sebastian und Opferstock von Georg Günther in der St. Nikolaus-Kirche in Berghausen.

Preise

Erwachsene: 1,50 €
Kinder bis 6 Jahre: frei
Schüler, Jugendliche, Wehr- u. Ersatzdienstleistende, Schwerbehinderte: 1,00 €
Gruppen ab 10 Personen: 1,00 €

Lage

Parkmöglichkeiten für Pkw in der Nähe des Museums in der Ingolstädter Straße.

Parkmöglichkeiten für Busse

Parkplatz Ortsmitte

Bahnhofstraße

93336 Altmannstein

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