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Im Herzen des Naturpark Altmühltal.

ZukunftsRaum Altmühl-Jura

Nachhaltige Flächennutzung denken und umsetzen

Flächensparen ist keine Einschränkung, sondern eine Chance für lebendige Ortskerne, bezahlbaren Wohnraum und starke Gemeinschaften. Lassen Sie sich inspirieren, wie kluge Ideen, neue Wohnformen und die Aktivierung bestehender Gebäude unsere Gemeinden zukunftsfähig machen.

Bei der Auftaktveranstaltung des Projekts ZukunftsRaum Altmühl-Jura dreht sich alles um neue Wege für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinden. Fachleute aus Praxis und Forschung zeigen Beispiele für kluge Flächennutzung, gemeinschaftliche Wohnformen und kreative Ideen gegen Leerstand.

Veranstaltungsdetails

Datum: Mittwoch, 12. November 2025
Uhrzeit: 18:30 – 20:30 Uhr (Einlass ab 18 Uhr)
Ort: Hotel Krone, Kinding

Rückblick: Nachhaltige Flächennutzung denken und umsetzen

Die Auftaktveranstaltung „ZukunftsRaum Altmühl-Jura – Nachhaltige Flächennutzung denken und umsetzen“ bot einen umfassenden Einblick in aktuelle Herausforderungen und Lösungswege für einen verantwortungsvollen Umgang mit Flächen in der Region.

Barbara Wunder - Regionalmanagerin und Expertin für Innenentwicklung

Die Herausforderung

  • Fläche ist endlich: Der Boden ist eine nicht vermehrbare Ressource. Der anhaltende Flächenverbrauch gefährdet Biodiversität, Klimaschutz und die Lebensqualität.
  • Dramatische Entwicklung: In den letzten 60 Jahren hat sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland mehr als verdoppelt. Täglich werden neue Flächen ausgewiesen – oft zulasten fruchtbarer Böden.
  • Politische Ziele: Deutschland strebt bis 2030 eine Begrenzung auf 30 ha/Tag an (in Bayern 5 ha/Tag). Aktuell liegen die Werte deutlich darüber.

Warum handeln?

  • Ökologische Folgen: Verlust von Artenvielfalt, steigende CO₂-Emissionen, Klimakrise.
  • Ökonomische Folgen: Hohe Folgekosten für Infrastruktur und Unterhalt – Einfamilienhäuser sind die größten „Kostenfresser“.
  • Soziale Folgen: Leerstände in Ortskernen bei gleichzeitigem Neubau am Ortsrand („Donut-Effekt“).

Lösungsansätze

  • Innenentwicklung vor Außenentwicklung: Nutzung von Baulücken und Leerständen statt Ausweisung neuer Baugebiete.
  • Semmel-Lösung: Kompakte, funktionsvielfältige Strukturen auch in Neubaugebieten.
  • Vielfältige Wohnformen: Das klassische Einfamilienhaus ist nicht mehr die Wohnform der Zukunft. Gefragt sind flexible, gemeinschaftliche und nachhaltige Konzepte.

Instrumente & Strategien

  • Rechtliche Werkzeuge: Vorkaufsrechte, Baugebote, Sanierungssatzungen.
  • Strategische Ansätze: Flächenmanagement, Bürgerbeteiligung, Förderprogramme, Netzwerke.
  • Kommunikation: Sensibilisierung von Politik, Planungsbüros und Gesellschaft – weg von „Copy & Paste“-Planung.

Fazit

  • Wir haben kein Wohnraumproblem, sondern ein Verteilungsproblem.
  • Flächensparen ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe.
  • Kommunen sind Schlüsselakteure für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung.
  • Ziel: Innen statt Außen! – für lebendige Ortskerne, Klimaschutz und Zukunftsfähigkeit.

Gisela Sinz, Institut Raum & Energie, Wedel

Die Idee

Die Online-Plattform Potenzial Leerstand unterstützt Kommunen, Initiativen und Eigentümer dabei, leerstehende Gebäude in Wohnraum umzuwandeln – insbesondere in strukturschwachen ländlichen Regionen.

Ziele der Plattform

  • Best Practices aus ganz Deutschland zeigen, wie Leerstände erfolgreich aktiviert wurden.
  • Praktische Werkzeuge für Erfassung, Planung, Organisation und Finanzierung.
  • Übersicht über bundesweite und länderspezifische Programme.
  • Glossar, Publikationen und internationale Beispiele für Inspiration.

Instrumente für die Praxis

  • Erfassen: Leerstandskataster, Eigentümerbefragungen.
  • Planen: Dorfentwicklungsplanungen.
  • Organisieren & Finanzieren: Kommunales Leerstandsmanagement, Förderungen.
  • Kooperieren & Vernetzen: Regionale Netzwerke.
  • Informieren & Werben: Immobilienbörsen, Matching-Plattformen.
  • Regeln: Denkmalrechtliche Befugnisse.

Erfolgsgeschichten

  • Altenburger Land: Rettung von Vierseithöfen durch Bauernhofbörse und kulturelle Nutzungskonzepte.
  • Hof Prädikow: Wohn- und Arbeitsprojekt mit Begegnungsort – gefördert durch gezielte Programme.
  • Allgäu: Kampagne „Alter Hof sucht neue Liebe“ motiviert Eigentümer zur Reaktivierung.

Josef Gojo von Weiterwohnen

Warum neue Wohnformen?

Gesellschaftliche Veränderungen wie Demografiewandel, Klimakrise, Digitalisierung und Individualisierung stellen Kommunen vor große Herausforderungen:

  • Bezahlbarer Wohnraum
  • Inklusion und Teilhabe
  • Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz
  • Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Was bedeutet gemeinschaftliches Wohnen?

  • Menschen schließen sich zusammen, um Wohnraum gemeinsam zu planen, zu finanzieren und zu nutzen.
  • Vorteile: kostengünstiger, sozialer, ökologischer und lebenswerter.
  • Beispiele für Wohnformen: Gemeinschaftliche Wohnprojekte, Baugruppen/Baugemeinschaften, Generationenwohnen, Betreutes Wohnen

Wie gelingt das im ländlichen Raum?

  • Bedarf analysieren: Altersstruktur, Wohnbedürfnisse ermitteln.
  • Passende Konzepte entwickeln: Lokale Strukturen berücksichtigen.
  • Frühzeitige Beteiligung: Gemeindegremien und Bürger einbinden.
  • Akzeptanz schaffen: Vorteile sichtbar machen.

Best-Practice-Beispiele

Potenzial & Trends

  • Umfragen zeigen: 30 % der Befragten können sich gemeinschaftliches Wohnen vorstellen.
  • Gemeinschaftliche Wohnformen sind eine Antwort auf Wohnraummangel und soziale Isolation.

Fazit

Mut zu neuen Wohnformen bedeutet:

  • Lebendige Ortskerne statt Leerstand
  • Stärkung der Dorfgemeinschaft
  • Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden